Der Gemeinnützige Verein zur Förderung der entwicklungswissenschaftlichen Forschung bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung e.V. unterstützt Kooperationen zwischen Wuppertaler Schulen und dem Entwicklungswissenschaftlichen Ambulatorium für das Kindes- und Jugendalter, denn das Ambulatorium hat die Weiterentwicklung von Unterstützungsangeboten für Schüler:innen mit Lern- / Leistungsproblemen und Beeinträchtigungen der sozial-emotionalen Entwicklung – häufig im Kontext von psychosozialen Risikolagen/Unterversorgungslagen zum Ziel. Der Arbeitsbereich der Rehabilitationswissenschaften mit dem Schwerpunkt Psychologie (Prof. Dr. Linderkamp) ist in folgenden Bereichen spezialisiert:
- Lern- und Leistungsverhalten: Förderung kognitiver Lernvoraussetzungen, Lerntrainings, schulleistungsbezogene Förderung
- Sozialverhalten: Förderung der sozial-emotionalen Entwicklung – Verhaltenstrainings
- Beratung: Bezugspersonen (v.a. Eltern und Lehrer/innen).
Ein weiterer wichtiger Zweck des Ambulatoriums besteht darin, unseren Wuppertaler Lehramtsstudierenden Hospitationsmöglichkeiten zu bieten bzw. praxisorientierte Lehre in den Bereichen Förderung/ Rehabilitation sowie Diagnostik/Evaluation und Forschungsmethoden zu ermöglichen. Daher werden die Diagnostiken sowie Förderungen und Therapien unter wesentlicher Mitarbeit unserer Studierenden realisiert. Diagnostisches und therapeutisches Material, Aufwandsentschädigungen und Auslagenerstattungen (z.B. für die An- und Abreise zu / von den Schulen) werden über Vereinsmittel finanziert.
Die Kooperationen mit den Schulen werden vom Schulamt der Stadt Wuppertal unterstützt. Folgende Routinen greifen hier:
Diagnostik
- Der Verdacht auf Bedarf an sonderpädagogischer Förderung, Beratung und Unterstützung im Bereich der sozial-emotionalen und Lernentwicklung einzelner Schüler:innen wird von Seiten der Schulen an uns herangetragen.
- Der Bedarf an sonderpädagogischer Förderung, Beratung und Unterstützung wird von uns zum einen im Ambulatorium über umfassende, fachwissenschaftlich fundierte Diagnostiken mit den betreffenden Schüler:innen sowie den Eltern (diagnostische Interviews) und unter Mitarbeit qualifizierter Studierender unserer Sonderpädagogik-Studiengänge festgestellt. Zum anderen erfolgen auch Schulbesuche beteiligter Studierender, damit Verhaltensbeobachtungen (im Unterricht, in der Pause) und Explorationsgespräche (ggf. mit den Schüler:innen selbst und den Lehrpersonen) durchgeführt werden können. Die Arbeit der Studierenden wird seminarbegleitend angeleitet und supervidiert.
- Die Ergebnisse der diagnostischen Untersuchungen werden den Eltern differenziert rückgemeldet; bei Bedarf werden Fachgutachten erstellt.
- Auf Grundlage der vorliegenden Befunde werden die Bezugspersonen und Lehrkräfte bzgl. geeigneter Fördermaßnahmen beraten.
Einzelförderung
- Das Ambulatorium organisiert die weitere Förderung der Kinder und Jugendlichen und zwar entweder
- durch Delegation in therapeutische Einrichtungen oder
- durch eine therapeutische Versorgung bzw. Förderung im Ambulatorium oder vor Ort in der Schule.
- In die Förderung werden ebenfalls Studierende unserer Sonderpädagogik-Studiengänge unter Anleitung und Supervision eingebunden. Die Förderung orientiert sich dabei an wissenschaftlich evaluierten / evidenzbasierten Förderkonzepten.
- Die therapeutischen Tätigkeiten werden (im Rahmen von Seminar- oder Studienabschlussarbeiten) auf ihre Wirksamkeit hin evaluiert. Somit werden Wirksamkeitsnachweise der Förderung erbracht.
- Die Ergebnisse der Förderungen können im Rahmen der Schulkollegien präsentiert und reflektiert werden.
Kooperation mit Wuppertaler Schulen
Diese Kooperation mit Wuppertaler Schulen hat folgenden Benefit:
- Es bestehen ökonomische Vorteile:
- Die Diagnostik und Förderung einzelner besonders förderbedürftiger Schüler:innen wird für die Familien Dank der Finanzierung durch Vereinsmittel kostenlos durchgeführt.
- Die förderbedürftigen Kinder- und Jugendlichen, deren Familien und Schulen haben einen gemeinsamen, fachwissenschaftlich qualifizierten Anlaufpunkt.
- Die Kooperation trägt zur Professionalisierung unserer Lehramtsstudierenden, insbesondere mit Blick auf die zunehmenden Anforderungen Inklusiver Bildung bei.
- Hinsichtlich unserer Studierenden an der Bergischen Universität Wuppertal erfolgt die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
- Die Kooperation unterstützt den Aufbau eines Wuppertaler Netzwerks für die Versorgung besonders förderbedürftiger Kinder und Jugendlicher.
Eine Kooperation unterstützt die (Weiter-) Entwicklung, Implementierung und Evaluation geeigneter Modelle zur Diagnostik und Förderung im Rahmen inklusiver Bildung.